Stuhlinkontinenz


Bedeutung

Eine auftretende Stuhlinkontinenz ist mit einem noch größerem Tabu belegt als die Harninkontinenz. Gerade der Verlust der Stuhlkontrolle wird als äußerst entwürdigend empfunden und deshalb noch mehr verschwiegen als eine Harninkontinenz. In der Allgemeinbevölkerung ist jedoch mit bis zu 15% stuhlinkontinenten Menschen zu rechnen. Aufgrund der nervalen Steuerung im Beckenboden ist eine sogenannte Doppelinkontinez insbesondere im Alter häufig die Regel. Sie reicht von einer Inkontinenz von Winden bis hin zur Inkontinenz des festen Stuhls. Schlaganfall, Diabetes mellitus Typ 2 und Adipositas sind besonders häufig mit Harn- und Stuhlinkontinenz assoziiert. Ein weiterer Risikofaktor für eine Doppelinkontinenz beim Mann sind eine Operation und Bestrahlung wegen Prostatakrebs.

Einige Ursachen für Stuhlinkontinez können behoben werden. Dazu zählen beispielsweise die Entfernung von Hämorrhoiden, eine Umstellung der Ernährung, Unterbindung eines entgleisenden Diabetes mellitus und Beckenbodentraining. Wichtig ist, die Harninkontinenz bzw. Stuhlinkontinenz mit dem Arzt des Vertrauens zu besprechen, damit entweder eine Behandlung begonnen oder Inkontinenzmaterial verschrieben werden kann. Aus Scham werden oft normale Damenbinden oder Slipeinlagen verwendet, die jedoch nicht den nötigen Schutz bieten. Aus Scham ziehen sich die Betroffenen immer mehr zurück, meiden die Öffentlichkeit und laufen Gefahr zu vereinsamen. Dies ist jedoch nicht mehr zeitgemäß, denn es sind viele professionelle Hilfsmittel auf dem Markt.

Inkontinenzmaterial sind Hilfsmittel und deshalb müssen die Krankenkassen die Kosten für Betroffene übernehmen, die mindestens unter einer mittelgradigen Inkontinenz (Stuhlinkontinenz sowie Harninkontinenz) leiden. Der niedergelassene Hausarzt stellt die Verordnung aus, die von der gesetzlichen Krankenkasse des Erkrankten geprüft und bewilligt wird. Die Inkontinenzhilfen werden anschließend wahlweise in einer Apotheke oder in einem Sanitätshaus gekauft. Wegen der Dauerhaftigkeit empfiehlt sich ein fester und permanenter Kontakt zwischen Handel und Endverbraucher. Der Verkauf ist sehr beratungsintensiv und in vielen Fällen auch eine Sache von Vertrauen und Vertraulichkeit bis hin zur Diskretion.

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