Im Bereich der Medizin versteht man unter einem Stoma einen künstlichen Darmausgang oder eine künstliche Harnableitung. In einer Operation wird eine Körperöffnung geschaffen, in der ein kleines Stück des Darms oder des Harnleiters nach außen auf die Hautoberfläche ausgeleitet wird. Anstatt über den ursprünglichen Weg, wird Stuhl oder Urin über diese neu geschaffene Öffnung aus dem Körper ausgeleitet. Je nachdem an welchem Punkt des Darmabschnitts der Ausgang chirurgisch gelegt wird, spricht man von Colostoma oder Ileustoma. Den künstlichen Ausgang des Harnleiters nennt man Urostoma. Die Ausscheidungen gelangen in einen Beutel, in dem sie geruchsdicht aufgefangen werden.
Ein künstlicher Darmausgang oder eine künstliche Harnableitung werden dann notwendig, wenn eine lebensbedrohliche Situation vorliegt (etwa durch ein Darmkarzinom), oder die Lebensqualität zeitweise beziehungsweise sogar dauerhaft verbessert werden kann. Dies ist im Fall von heftigen und blutigen Durchfällen ratsam, die den Alltag und Beruf massiv einschränken. Der Patient kann durch den künstlichen Darmausgang wieder an Lebensqualität gewinnen.
Für viele Menschen ist ein Stoma nach wie vor ein Tabuthema, obwohl in Deutschand etwa 130.000 Stomaträger leben. Es ist wichtig, einige Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Heutzutage sind Stomata unauffällig und rundum alltagstauglich. Reisen, Sport und sogar Schwimmen sind dank spezieller Bademode und speziellen Schwimm- und Badegürtel aus Neopren möglich.
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