Eine weitere im Trend liegende Wohnform im Alter, und inzwischen von einigen Kommunen gefördert, ist das Mehrgenerationen-Haus; inzwischen gibt es in ganz Deutschland mehr als 500 Projekte dieser Art. Mehrgenerationenhäuser sollten grundsätzlich nachfrageorientiert, lebensnah und bezahlbar arbeiten. Auch hier leben Jung und Alt neben- und miteinander. In großzügig angelegten, barrierefreien Mehrfamilienhäusern wohnen bunt gemischt Menschen allen Alters, die sich gegenseitig helfen. In der näheren Umgebung findet sich eine gute Infrastruktur mit Ärzten, Geschäften, Pflegediensten, Kindergärten und anderen Einrichtungen, die das Leben leichter machen.
Nicht nur bei den älteren Menschen sind das Miteinander und der Austausch der Generationen, wie es beispielsweise in den Cafés der Mehrgenerationenhäuser gelebt wird, beliebt. Betreuungs- und Essensangebote bilden einen Schwerpunkt der Dienstleistungsangebote und werden gerne genutzt. Die Selbstständigkeit in der eigenen Wohnung bleibt erhalten und zeitgleich können nicht nur soziale Kontakte gepflegt werden, sondern darüber hinaus hat jeder sinnvolle Aufgaben in der Gemeinschaft und findet im Bedarfsfall Hilfe. Man unterstützt sich gegenseitig: So bringen sich Ältere aktiv ein und lesen den Kindergartenkindern vor, gründen mit Jugendlichen einen gemeinsamen Chor oder bringen ihnen das Kochen bei. Wenn die Kindertagesstätte zu ist, springt auch mal die "Leih-Oma" ein.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Projekt Mehrgenerationenhäuser) empfiehlt sieben Mindestkriterien für Mehrgenerationenhäuser:
1. Einbeziehung der vier Lebensalter: Kinder und Jugendliche, Erwachsene, junge Alte (über 50 Jahre) und Hochbetagte
2. Generationenübergreifende Angebote
3. Kinderbetreuung
4. Zusammenwirken von Haupt- und Ehrenamtlichen auf gleicher Augenhöhe; starke Einbeziehung des bürgerschaftlichen Engagements
5. Entwicklung als Informations- und Dienstleistungsdrehscheibe vor Ort
6. Einbeziehung der lokalen Wirtschaft
7. offener Tagestreff mit Cafeteria/Bistro
Neben der Kommune (Wohnungsamt, Sozialamt, Seniorenvertretung) finden Interessierte bei folgenden gemeinnützigen Vereinen Hilfe:
Forum Gemeinschaftliches Wohnen e.V.
Haus der Region
Hildesheimer Str. 20
30169 Hannover
Tel.: 0511 4753253
E-Mail: info@fgw-ev.de
Neues Wohnen im Alter
Marienplatz 6
50676 Köln
Tel.: 0221 2407075
E-Mail: NWiA.eV@t-online.de
Weitere Informationen bietet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf einer eigens für das Projekt Mehrgenerationenhäuser eingerichteten Online-Plattform.
Exemplarisch sei noch hier das Intergenerationelle Netzwerk Amtzell erwähnt, bei dem die Umsetzung eines Mehrgenerationenhauses sehr gut beschrieben ist.
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