Hospize sind weltweit verbreitete Institutionen, die mit ihrem speziellen Konzept der Palliative Care die Versorgung schwer kranker und sterbender Menschen sicherstellen. Die Situation der Hospizpflege ist eine besondere. Sie tritt ein, wenn Heilung ausgeschlossen, das Sterben unumgänglich geworden ist. Um die letzte Zeit des Sterbenden so angenehm und selbst bestimmt wie möglich zu gestalten, zählt ausschließlich noch die Ausrichtung der Versorgung und sämtlicher Pflegemaßnahmen an den individuellen Bedürfnissen des Bewohners. Ziel der Hospizarbeit ist es Menschen am Lebensende im Sinne der Palliativpflege zu begleiten und ein würdevolles, schmerzfreies Sterben zu ermöglichen.
Stationäre Hospize sind baulich, organisatorisch und wirtschaftlich eigenständige Einrichtungen mit separatem Personal und Konzept. Sie verfügen mindestens über acht und in der Regel höchstens über 16 Betten. Das erste stationäre Hospiz in Deutschland wurde 1986 in Aachen eröffnet. Derzeit gibt es in Deutschland 235 stationäre Hospize und 304 Palliativstationen (Stand Mai 2016). Der Vergleich mit den Zahlen dem Jahr 1996, in dem es 30 stationäre Hospize und 28 Palliativstationen gab, lässt das Ausmaß der Nachfrage erahnen. Auch die Tatsache, dass sich die Anzahl der ambulanten Hospizdienste seit 1996 mehr als verdreifacht hat macht die Entwicklung der Hospiz- und Palliativbewegung deutlich. Neben stationären Hospizen und ambulanten Hospizdiensten gibt es auch Palliativstationen und Tageshospize.
Auch das am 8.12.2015 in Kraft getretene Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung macht auch auf politischer Ebene die Wichtigkeit dieser Institutionen deutlich. Diesem Gesetz zu Folge tragen Krankenkassen nun 95% statt 90% der zuschussfähigen Kosten. Die restlichen 5% werden durch den Träger durch Spenden erbracht. Bewohner sind seit 2009 von einem Eigenanteil befreit.