Die Gerontopsychiatrie ist ein Gebiet in der Medizin, das sich mit der Prävention, dem Erkennen, der Behandlung und Rehabilitation psychischer Störungen im höheren Lebensalter befasst. Der Wortteil "Geronto” bedeutet so viel wie “der Greis” oder “der alternde Mensch”. Gerontopsychiatrie ist als Unterkategorie der Psychiatrie sowie als Teilgebiet der Altersmedizin zu verstehen.Folgt man aktuellen Studien, so leidet in Deutschland rund ein Viertel der über 65-Jährigen an einer psychiatrischen Erkrankung. Diese sind, wie bei Demenzen oder einem Delir, körperlich bzw. organisch bedingt oder aber psychiatrischer Natur, wie etwa im Falle von Depressionen oder Schizophrenie. Die häufigste gerontopsychiatrische Krankheit stellen dabei die verschiedenen Demenzformen dar.
Gerontopsychiatrische Erkrankungen bedürfen einer besonderen psychiatrischen Behandlung und spezieller Pflege mit Fachwissen, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen aufrecht zu erhalten. Aus diesem Grund sind einige Altenpflegeheime mit gerontopsychiatrischen Bereichen ausgestattet, die auch Demenzbereich oder Beschützter Bereich heißen. Dort arbeiten Pflegefachkräfte mit gerontopsychiatrischer Weiterbildung, um den Bedürfnissen der Bewohner gerecht zu werden. Die ambulante Versorgung gerontopsychiatrischer Patienten ist Aufgabe der niedergelassenen Fachärzte für Psychiatrie. Zudem existieren vielerorts sogenannte Gedächtnisambulanzen, die ein spezielles Fachwissen und Erfahrung in der Diagnostik und Therapie gerontopsychiatrischer Erkrankungen aufweisen.