Blindheit, Sehbehinderung oder Sehschwäche betrifft Männer wie Frauen gleichermaßen. Bis ca. 60 Jahre ist die Verteilung der von Blindheit und Sehbehinderung betroffenen Personen auf die beiden Geschlechter in etwa noch gleich. In der Altersgruppe 60+ sind allerdings mehr als 2/3 der schlecht oder nicht sehenden Personen weiblich aufgrund der generell höheren Lebenserwartung von Frauen. Für das Maß der Sehbeeinträchtigung gibt es eine Abstufung der WHO (Weltgesundheitsorganisation), wobei jedoch das deutsche Sozialrecht bei der Bemessung von Leistungsansprüchen nur zum Teil die Einstufung der WHO übernimmt.
Sehbehinderung in Deutschland (identisch mit WHO Einstufung 1) ist definiert als Sehvermögen kleiner oder gleich 30 Prozent oder 1/3 (Visus kleiner = 0,3). Visus ist der medizinische Ausdruck für die Sehstärke. Erst ab dieser Stufe besteht in der Regel ein Anspruch auf Kostenbeteiligung der Krankenkassen bei der Beschaffung von Sehhilfen wie Brille oder Kontaktlinsen.
Sehbehinderung nach Stufe 2 WHO bedeutet ein Sehvermögen, das kleiner oder gleich 10 Prozent ist (Visus kleiner = 0,1). Eine hochgradige Sehbehinderung liegt vor, wenn das Sehvermögen trotz Brille gleich 5 Prozent oder 1/20 oder weniger beträgt. Nach WHO Einstufung wird hier bereits von Blindheit gesprochen.
Blindheit (WHO Stufe 4) liegt in Deutschland vor, wenn eine Person selbst mit Brille oder Kontaktlinsen weniger als 2 Prozent (häufig auch als 1/50 bezeichnet) im Vergleich mit einem normal sehenden Menschen erkennt (Visus kleiner = 0,02). Ab dieser Einstufung besteht ein Anspruch auf Landesblindengeld oder Blindenhilfe.
Zur Unterstützung der Orientierung blinder und sehbehinderter Menschen sollten viele bzw. alle Bereiche in der häuslichen Umgebung oder in einer Senioreneinrichtung besonders hell und blendfrei ausgeleuchtet sein. Darüber hinaus sind taktil erfassbare Orientierungspunkte sowie Hinweise an Wänden und Boden hilfreich.
Hilfe finden Betroffene bspw. beim Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V.
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siehe auch Sehbehinderung
