Viele Senioren fühlen sich im Alter noch fit und mobil und möchten gerne ihren Lebensabend im Ausland verbringen. Gründe dafür sind häufig das mildere Klima, günstigere Lebenshaltungskosten und das Gefühl von "Dauerurlaub". Dieser Schritt ist allerdings nur für Menschen empfehlenswert, die vielleicht schon die Landessprache sprechen, finanzielle Reserven besitzen und zur Integration bereit sind. Schließlich müssen besonders die Probleme, die im Ausland auftreten können, sorgfältig bedacht werden. So droht z.B. beim Tod eines Partners schnell die Vereinsamung, weil das soziale Netz nicht so ausgebaut ist wie im Heimatland. Auch bei eintretender Pflegebedürftigkeit findet man nicht immer die Hilfe, die man sich wünscht, da vor allem in den südlichen Ländern die Familie viele Pflegeaufgaben übernimmt. Spricht man dann auch noch die Sprache nicht so gut, steht man vielem hilfloser gegenüber.
Vor einem Umzug sollte man unbedingt klären, ob man seine volle gesetzliche Rente ausbezahlt bekommt (innerhalb der EU gibt es keine Kürzungen). Bei der Krankenkasse bzw. -versicherung (egal ob privat oder gesetzlich) sollte man sich ebenfalls informieren, was zu beachten ist. Das Gleiche gilt für die Zahlung von Steuern in Deutschland, evtl. muss man im neuen Heimatland ebenfalls Steuern zahlen. Auskunft erteilt das Bundesfinanzministerium. Wer bspw. über eine Rente aus einem Riester-Vertrag verfügt und den Wohnsitz ins Ausland verlegt, muss alle erhaltenen staatlichen Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen.
Häufig funktioniert auch das Einleben in eine andere Kultur nicht so recht. Selbstverständlich kann man auch wieder nach Deutschland zurückkehren, doch auch das ist mit hohen Kosten verbunden. Deshalb sollte man erst einmal bei mehreren längeren Aufenthalten ausprobieren ob man sich in der neuen Umgebung zurechtfindet. Ansonsten sollte man in eine kleine Wohnung in Deutschland ziehen und mit dem gesparten Geld lieber häufiger in Urlaub fahren.