Zwei Drittel der Senioren bevorzugen eine Seniorenwohngemeinschaft als Wohnkonzept, da somit auch im fortgeschrittenen Alter und bei Pflegebedürftigkeit ein selbststädniges Leben geführt und zudem mit anderen Menschen in einem familienähnlichem Verbund gelebt werden kann. Bei Bedarf werden die Familie, Freunde, ein ambulanter Pflegedienst zur Bewerkstelligung des Alltags herangezogen, oder aber eine fest angestellte Pflegekraft wohnt zusätzlich in der Wohngemeinschaft. Sind Bewohnerinnen und Bewohner einer Wohngemeinschaft pflegebedürftig oder auf Dauer erheblich in ihrer Alltagskompetenz eingeschränkt, können sie ihre Ansprüche auf grundpflegerische Leistung, auf hauswirtschaftliche Versorgung und Betreuung bündeln. Dies fällt je nach Bedarf sehr unterschiedlich aus.
Als weiterer Vorteil wird zudem empfunden, dass die eigene Selbstständigkeit und Privatsphäre bewahrt wird, jedoch trotzdem die Möglichkeit besteht, in Gemeinschaftsräumen gemeinsame Aktivitäten durchzuführen. Des Weiteren steigt beim Zusammenleben von mehreren Bewohnern die Zahl der Helfer aus dem Angehörigen- und Freundeskreis. Auch ist die Miete für einen Anteil in einer Seniorenwohngemeinschaft geringer als für eine eigene Wohnung. Wichtig ist auch hier die Installation eines Hausnotrufes, der von jedem Bewohner erreicht werden kann.
Allerdings lebt man nicht in einer abgeschlossenen Wohnung, sondern teilt meist Bad, Küche und Gemeinschaftsräume mit den anderen Bewohnern. Man wohnt viel enger beisammen als im Falle der anderen Wohnformen, die Rückzugmöglichkeiten sind begrenzt. Zudem müssen zuallererst einmal interessierte Mitbewohner gefunden werden, die zur eigenen Persönlichkeit passen. Ein großes Problem ist desweiteren der Mangel an geeigneten, bezahlbaren und möglichst barrierefreien Wohnungen. Ist zudem irgendwann mal eine erhöhte Pflegebedürftigkeit gegeben, können die Beiträge aus der Pflegekasse nicht alles decken, man muss dementsprechend zuzahlen.
Mitbewohner zur Gründung einer Senioren-WG finden sich etwa durch einen Aushang (Seniorentreff, Wohnungsamt etc.) oder durch ein Inserat in der Zeitung. In zahlreichen Städten gibt es zudem Vereine, die alternative Wohnformen unterstützen. Auskunft darüber geben häufig die Seniorenberatungen der Kommune und das Wohnungs- oder Sozialamt. Hilfreich könnte zudem die Anfrage bei ambulanten Pflegediensten sein, die bereits Pflege-WGs betreuen. Darüber hinaus besitzt jedes Bundesland eigene Beratungs- und Koordinationsstellen.
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